Das Seil - Do. 27.01. - ARTE: 21.45 Uhr

ARTE-Serie gibt Rätsel auf: Wohin führt das unendliche Seil?

23.01.2022 von SWYRL/Maximilian Haase

Ein Seil, sie zu knechten: In der französischen ARTE-Miniserie "Das Seil" stoßen Wissenschaftler im Wald auf das titelgebende Tau. Der Clou: Es scheint unendlich lang zu sein - und gibt ein Rätsel auf, an dem die Forschergruppe zu zerbrechen droht.

Manche Story-Ideen erscheinen auf den ersten Blick denkbar langweilig, offenbaren auf den zweiten in ihrer simplen Grundannahme aber ungeahntes Potenzial. So verhält es sich auch mit der ARTE-Produktion "Das Seil", die man früher wohl einfach Dreiteiler genannt hätte, die in Zeiten des Serienhypes aber als "Miniserie" vermarktet wird. Wie man das Ganze formal auch bezeichnet: Das französische Mystery-Drama, das auf dem gleichnamigen deutschen Roman des Autors Stefan aus dem Siepen basiert, erzählt mitreißend von einer Forschergruppe, die in Norwegen auf ein geheimnisvolles Seil stößt. Dieses windet sich in scheinbar unendlicher Länge durch den Wald. Was zunächst nicht sonderlich spannend klingt, entpuppt sich als aufregendes Rätsel, über das die Wissenschaftlercrew zu zerbrechen droht.

Eigentlich, so beginnt "Das Seil" unter Regie von Dominique Rocher, ist es ein guter Tag für die Forschenden auf der Sternwarte in Hellig, Norwegen. Das Team um Bernhardt (gespielt vom Deutschen Richard Sammel) hat die Zusage erhalten, das eigene wissenschaftliche Projekt fortsetzen zu können. Es geht um die Arbeit mit einem gigantischen Radioteleskop, dessen Daten die Erforschung des Universums auf eine neue Ebene heben könnten. Es wird gefeiert und geredet - allerdings auch über ein eigenartiges Seil, das kürzlich neben der Sternwarte plötzlich aufgetaucht ist. Crewmitglied Ulrik (Jakob Cedergren) war dem Tau gefolgt und hatte sich verletzt. Am nächsten Tag macht sich eine kleine Gruppe auf, zu erkunden, was es damit auf sich hat. Doch aus dem lockeren Spaziergang wird bald eine Tour-de-Force mit psychologischer wie philosophischer Tiefe.

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Zwischen Vermisstendrama, Sci-Fi und Mystery

Das liegt auch am bunt zusammengewürfelten Personal: Auf die ziellose Suche im Wald begeben sich die kontaktscheue Chefanalystin Leïla (Christa Théret), deren Mann und Stationskoch Joseph (Tom Mercier), die junge Studentin Dani (Planitia Kenese), Sicherheitschef Serge (Jean-Marc Barr) sowie Forscherin Sophie (Jeanne Balibar), die an Krebs erkrankt ist, dies aber verheimlicht. Mit dabei ist auch Sternwartenleiter Bernhardt - der einzige, der den Rückweg antritt, als die Gruppe bei Dämmerung beschließt, sich aufzuteilen. Doch auch der Chef kommt nicht in der Station an - wo sich seine blinde Frau Agnès (Suzanne Clément) immer mehr Sorgen zu machen beginnt.

In klugen Schnitten, die das Mysterium um das Seil noch erhöhen, wechselt die Erzählung zwischen den Verschwundenen im Wald und ihren Kollegen respektive deren herbeigerufenen Lieben in der Station. Schon bald startet eine groß angelegte Suchaktion. Immer mehr Zeit vergeht, die Hoffnung schwindet. Und doch handelt es sich bei "Das Seil" nicht um ein herkömmliches Vermisstendrama - eine gehörige Portion Mystery und Science Fiction lässt die sehenswerte ARTE-Produktion positiv herausstechen.

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