Zugeschaltet im "RTL-Spezial"

Ärztechef Montgomery entsetzt über Karnevalsfeiern: "Das ist die Freiheit zum Sterben"

12.11.2021 von SWYRL

Die Pandemie gerät außer Kontrolle - und in Köln schunkeln die Jecken dicht an dicht. Die Bilder von der Sessionseröffnung in der Domstadt haben auch Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery entsetzt. Im RTL-Interview sprach er von einer "Unzeit" - und griff die FDP an.

"Corona-Krise: Feiern in der Pandemie?" überschrieb RTL am Donnerstagabend eine kurzfristig anberaumte "Spezial"-Sendung. Hintergrund war der Karnevalsauftakt am Rhein vor dem Hintergrund rasant steigender Infektionszahlen im Land. Im Interview zeigte sich Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery entsetzt über die Bilder Hunderttausender feiernder Jecken in Köln. "Mich hat das gegraust!", entgegnete der Mediziner im Gespräch mit Moderator Peter Kloeppel. "Ich gönne jedem seinen Spaß, aber das ist gerade eine Unzeit!" Er prophezeite: "Da werden nicht nur die Jecken darunter leiden, sondern auch die, die sich von ihnen anstecken."

Bereits zuvor hatte sich Montgomery in einer Live-Schalte bei RTL zum Thema Karneval und Corona geäußert: "Ich möchte in Erinnerung rufen, dass auch mit einer Karnevalssitzung in Gangelt im Kreis Heinsberg alles angefangen hat mit den großen Ausbrüchen von Corona". Zwar könne man grundsätzlich Karneval feiern, "wenn man Abstandsregeln einhält und Masken trägt". Jedoch empfinde er es als "ein Menetekel, dass schon die erste Session so belastet wird durch den Ausfall des Prinzenpaares".

Tatsächlich musste die traditionelle Sessionseröffnung am 11.11. in der Kölner Altstadt ohne das designierte Kölner Dreigestirn stattfinden. Prinz Sven I. hatte sich zuvor mit dem Coronavirus infiziert, wie am Mittwochabend bekannt wurde.

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Montgomery will "mehr Härte" zeigen gegen Ungeimpfte

Grundsätzlich halte er die Anwendung der 2G-Regel in Teilen des öffentlichen Lebens jedoch für richtig: "Wir müssen den Geimpften Freiräume einräumen, sich unter Geimpften aufhalten zu können ohne diese ganzen Einschränkungen. Die Ungeimpften müssen dann auch die Konsequenzen ihres Fehlverhaltens tragen." Montgomery kritisierte in dem Zusammenhang den SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach. Der hatte zuletzt harte Sanktionen gefordert etwa gegen Gaststätten, die 2G-Kontrollen nur mangelhaft durchführen.

Lauterbach müsse aufpassen, "dass er nicht ganz unglaubwürdig wird", mahnte Montgomery. Schließlich fordere der SPD-Bundestagsabgeordnete gleichzeitig, dass Tests wieder kostenfrei verfügbar sein sollen. Aus Montgomerys Sicht müsse man "mit den Ungeimpften ein klein bisschen mehr Härte zeigen". Man müssen sich nun entscheiden: "Wollen wir mit Härte und Strafe da rangehen oder wollen wir die Leute überzeugen? Ich glaube, wie haben seit drei, vier Monaten versucht, die Leute von der Impfung zu überzeugen, ohne dass es viel gebracht hätte. Jetzt müssen wir mal ein bisschen härter werden. Aber nicht gegenüber den Gastwirten, sondern gegenüber den Ungeimpften."

Einen generellen Lockdown kann sich der Weltärztepräsident hingegen nicht vorstellen - alleine schon wegen eines der designierten drei "Ampel"-Koalitionäre. "Die FDP läuft rum und verkauft es als Freiheit, dass man den Leuten möglichst viele Möglichkeiten gibt, sich anzustecken", kritisierte Montgomery die Liberalen scharf. "Für mich ist das ein völlig falscher Freiheitsbegriff. Das ist die Freiheit zum Krankwerden und zum Sterben. Aber nicht die Freiheit zum Leben, die wir eigentlich doch wollen."

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