40 verbotene Pflanzen
Die Europäische Union führt eine Liste mit verbotenen Pflanzen. Diese Gewächse gelten als invasiv, das bedeutet, sie verdrängen heimische Pflanzenarten und bedrohen Ökosysteme. Auf dieser Liste finden sich 40 Pflanzenarten, die Sie lieber nicht im heimischen Garten anpflanzen sollten, denn sie sind innerhalb der EU verboten. Tun Sie es doch, droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro.
© iStock/Ihor BatishchevInvasive Arten
Diese 40 verbotenen Gartenpflanzen sind in der EU-Verordnung "Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver, gebietsfremder Arten" aufgelistet. In der Verordnung werden sowohl Tiere als auch Pflanzen aufgeführt, die nicht in der EU heimisch sind. Um in diese Liste aufgenommen zu werden, muss eine Pflanze "die Biodiversität und die damit verbundenen Ökosystemdienstleistungen gefährden oder nachteilig beeinflussen".
© istock/Diamond DogsWildwuchs
Doch bereits 22 der in der Verordnung genannten Pflanzen wurden schon wildwachsend hierzulande nachgewiesen, etwa der Götterbaum oder auch Baum des Himmels genannt. Er stammt ursprünglich aus Asien, hat sich aber teilweise schon hierzulande etabliert. Ebenso wurden auch schon der Japanische Hopfen, die gelbe Scheincalla und das Karottenkraut in Deutschland gesichtet.
© iStock/NahhanAusrottung zu teuer
Haben sich Gewächse wie die Gemeine Seidenpflanze (Asclepias syriaca) aus Nordamerika, erst mal ausgebreitet, können sie nur schwer wieder ausgerottet werden. Das würde zu aufwendig und kostenintensiv. Es bleibt dann meist nur noch, die weitere Verbreitung einzudämmen.
© iStock/Karel BockBaumwürger und Wasserpest
Weitere Pflanzen, die hierzulande schon Wurzeln geschlagen haben, sind die amerikanische Cabomba Caroliniana/ Karolina-Haarnixe, der rundblättrige Baumwürger (Celastrus orbiculatus), die Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes), die schmalblättrige Wasserpest (Elodea nuttallii), Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) und Sosnowskyi Bärenklau (Heracleum sosnowskyi).
© iStock/pixbox77Drüsenbalsam
Doch keine Sorge, eine verbotene, invasive Art werden Sie kaum versehentlich im Baumarkt oder im Fachhandel in den Einkaufswagen stellen. Wenn Sie die Pflanzensamen für Ihren Garten allerdings aus dem Internet beziehen, ist Vorsicht geboten. Manche sind durchaus außerhalb der EU erhältlich. Dazu gehören etwa auch der Große Wassernabel (Hydrocotyle ranunculoides) und das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera, Bild).
© iStock/Schad1953Heusenkraut
Sollten Sie dennoch versehentlich ein verbotenes Gewächs, wie etwa das großblütige Heusenkraut (Bild), das Brasilianische Tausendblatt oder die Gelbe Scheincalla - in Ihrem Garten haben, bedeutet das nicht automatisch, dass Sie ein Bußgeld zahlen müssen. Sollte es jedoch jemandem auffallen, müssen Sie damit rechnen, dass die Gewächse kostenpflichtig entfernt werden.
© IStock/Gert-Jan van VlietNoch nicht in Deutschland angekommen
Auf der Liste der verbotenen Gartenpflanzen finden sich aber auch 19 Gewächse wieder, die bisher noch nicht hierzulande in Erscheinung getreten sind. Dazu zählt etwa die Weidenblatt-Akazie (Acacia saligna) aus Australien. Diese Pflanze hat bereits in Südafrika gezeigt, was passieren kann, wenn sie in ein anderes Ökosystem eindringt. Aufgrund der dichten Bestände vertreibt sie heimische Arten und richtet so großen Schaden an.
© iStock/OllyPluSüdamerikanische Alligatorkraut
Weitere Pflanzen, mit denen Sie besser nicht Ihren Garten zieren sollten, sind etwa das südamerikanische Alligatorkraut (Alternanthera philoxeroides, Bild), der Blaustängelige Besensegge (Andropogon virginicus) aus Amerika und der Kreuzstrauch (Baccharis halimifolia) aus Nordamerika. Zu den invasiven Pflanzen vom selben Kontinent zählt zudem der Ballonwein (Cardiospermum grandiflorum).
© iStock/ Fania Witardiana Anden-Pampasgras
Bei Unterarten einiger Pflanzenarten wird es kompliziert. Denn nicht jede Unterart ist invasiv, wie etwa das Cortaderia jubata, auch bekannt als Anden-Pampasgras. Pampasgräser sind bei Hobbygärtnern und Hobbygärtnerinnen hierzulande sehr beliebt. Während Cortaderia jubata auf der Liste der verbotenen Pflanzen auftaucht, sind andere Pampasgräser erlaubt.
© iStock/Ledernase Afrikanische Steppengras
Das afrikanische Steppengras (Ehrharta calycina, Bild) ist sogar dazu in der Lage, die Vegetationsstruktur zu verändern. Besonders auf sandigem Untergrund breitet sich die Pflanze schnell aus und macht aus Buschland beinahe schon einen grasigen Streifen. Doch auch der chilenische Riesenrhabarber (Gunnera tinctoria) gilt als besonders aggressiv gegenüber anderen Ökosystemen.
© iStock/Ava-LeighNadelblättriges Nadelkissen
Das ursprünglich aus Australien stammende nadelblättrige Nadelkissen (Hakea sericea, Bild) aus Australien wurde bereits vor rund 200 Jahren nach Südafrika gebracht. In Europa gilt es schon seit 1940 als Bedrohung für heimische Flora.
© iStock/igaguri_1Riesenbärenklau
Anders als sein Verwandter, der Riesenbärenklau, ist Heracleum persicum oder Persischer Bärenklau noch nicht in Deutschland zu finden. Wie der Name schon sagt, stammt die Pflanze ursprünglich aus dem Iran und dem Nordosten der Türkei. Das Gewächs soll andere heimische Arten verdrängen und die Biodiversität gefährden.
© iStock/HHeleneUnterrten nicht zwangskäufig invasiv
Auch bei dem Lespedeza cuneata, auch bekannt als Chinesischer Buschklee, kann es kompliziert werden, denn es gibt bis zu 60 verschiedene Unterarten, die nicht alle als invasiv eingestuft werden. Die Hauptart verringert durch ihre tiefen Wurzeln die Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit im Boden. Ihre Samen sind auch noch nach 20 Jahren noch Lebensfähig.
© iStock/undefined undefinedJapanische Kletterfarn
In vielen Gärten sind Farne sehr beliebt. Doch den Japanische Kletterfarn sollten Sie lieber nicht pflanzen, nicht nur, weil der auf der Liste der verbotenen Gartenpflanzen steht. Einheimische Arten werden von ihm nämlich einfach überwachsen.
© iStock/Shinsuke KuboJapanisches Stelzengras
Eine weitere Pflanze aus Asien, das Japanische Stelzengras (Microstegium vimineum), wurde von der EU aufgrund seines schädlichen Einflusses ebenfalls verboten. Sein rasches und dichtes Wachstum stellt eine ernsthafte Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht dar und könnte im schlimmsten Fall ein ganzes Ökosystem beeinträchtigen. Die kleinen Samen der Pflanze bleiben leicht an Schuhen kleben und können so verbreitet werden.
© iStock/Bawan Ari PurnawanSüdamerikanischer Mesquitebaum
Der südamerikanische Mesquitebaum (Prosopis juliflora) breitet sich in Ostafrika rasant aus und bedroht dort bereits Gras- und Ackerland. Seine Anwesenheit führt zu Ernteausfällen, gefährdet die lokale Biodiversität und verursacht Schäden bei der Viehzucht. Um eine ähnliche Situation in Europa zu verhindern, ist der Mesquitebaum bei uns verboten.
© iStock/Candice EstepKudzu
Der Kudzu (Pueraria montana var. lobata) ist bekannt für sein äußerst schnelles Wachstum. Obwohl dieses durch regelmäßiges Schneiden an der Basis der Wurzeln und durch konsequente Kontrollen eingedämmt werden kann, bleibt die japanische Bohnenpflanze dennoch eine Gefahr - insbesondere außerhalb ihrer natürlichen Umgebung. In Europa fehlen ihr die natürlichen Feinde, die ihre Ausbreitung begrenzen würden.
© iStock/Katsiaryna YeudakimavaChinesischer Talgbaum
In heimischen Gärten unerwünscht sind darüber hinaus noch er Chinesische Talgbaum (Triadica sebifera, Bild) und das afrikanische Lampenputzergras (Pennisetum setaceum). Besonders der Chinesische Talgbaum birgt das Risiko, dass er das ökologische Gleichgewicht stört und die Artenvielfalt verändert. Es besteht die Befürchtung, dass das Laub des Baumes, wenn es in offene Gewässer gelangt, eine toxische Wirkung auf Amphibien entfalten könnte.
© iStock/undefined undefined