"Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Palais" - Do. 09.05. - ARD: 20.15 Uhr

Adel verpflichtet

05.05.2024 von SWYRL/Susanne Bald

Nach dem Mord an einem Priesteranwärter stellen der blinde Sonderermittler Alexander Haller und sein "Auge" Niko Nachforschungen an, die sie nicht nur in ein Priesterseminar führen, sondern auch in die ganz speziellen Wiener Adelskreise.

Nachdem der blinde Sonderermittler Alex Haller (Philipp Hochmair) und sein "Auge" Niko (Andreas Guenther) im letzten Film der Reihe "Der Wien-Krimi: Blind ermittelt" unter anderen in Wiener Kaffeehäusern Nachforschungen anstellten, geht das ungleiche Duo in "Tod im Palais" nun in Adelskreisen auf Mördersuche. Ein Fall, der dem sonst so taffen Niko besonders nahezugehen scheint und der ihn dazu bringt, seine Grenzen und Befugnisse zu überschreiten. Mehr als sonst.

Als sein feingeistiger Freund und Chef ihn in ein klassisches Streichkonzert in eine Kirche schleppt, ist der eher an Fußball interessierte Niko zunächst wenig begeistert. Die Begegnung mit der bezaubernden Cellistin Fanny Brohnstein (Martina Ebm) wird ihn allerdings schon bald versöhnen. Haller wiederum trifft in der Kirche auf einen alten Bekannten: Regens Wimmer (Martin Feifel). Der Leiter eines Priesterseminars bittet den Sonderermittler um Hilfe, denn er vermisst einen seiner Schützlinge, Paul Seidl. Als Haller seine Chefin Laura Janda (Jaschka Lämmert) deswegen kontaktiert, steht die gerade neben einer Leiche - der des Vermissten. Eine erste Durchsuchung von Seidls Zimmers ergibt Hinweise darauf, dass er kürzlich Gast in einem Technoclub war. Der wird, was für ein Zufall, von Fanny Brohnsteins Brüdern Felix (Hannes Wegener) und Johannes (Johannes Zirner) im Keller ihres Palais' betrieben. "Alter Adel", wie Haller dem über das imposante Familienanwesen staunenden Niko erklärt.

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Fragen über Fragen

Während Laura Janda mit dem Kollegen Lassmann (Michael Edlinger) wie gehabt streng nach Regeln ermittelt, gehen Haller und Niko erneut ihre eigenen Wege - und besonders Niko schert in diesem Fall aus und stellt eigene Nachforschungen an. Fanny scheint seinen Beschützerinstinkt zu wecken, und Niko spürt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht bei den Brohnsteins: Weshalb leben die längst erwachsenen Geschwister - ein dritter Bruder ist vor Jahren beim Bergsteigen verschollen - noch immer zusammen, weshalb wollen die Brüder unbedingt verhindern, dass Haller Fanny verhört? Was haben sie zu verbergen, und weshalb ist Fanny so nervös und greift immer wieder zu Tabletten? Und aus welchem Grund geht sie in letzter Zeit so häufig zur Beichte bei Regens Wimmer?

Der Priester wiederum muss derweil in seinem Seminar Ungereimtheiten feststellen: Hohe Summen an Spendengeldern sind wie von Geisterhand verschwunden. Es stellt sich zudem heraus, dass der Tote gar nicht Paul Seidl war, sondern der polizeilich gesuchte Tobias Kramer. Seidl ist wegen der Liebe zu einer Frau untergetaucht, seine Identität war für Kramer offenbar die perfekte Tarnung. Hat er mit den verschwundenen Spendengeldern zu tun? Und weshalb hat er den Plan eines Kellerraums der Brohnsteins angefertigt? Fragen über Fragen, und jede Menge Fäden, die Haller und Niko im elften Film der Reihe beantworten und zusammenführen müssen.

Mit Ecken und Kanten

Neben Martin Feifel als Regens Wimmer ist es vor allem Martina Ebm ("Vorstadtweiber", "Dennstein und Schwarz"), der als Gaststar in "Tod im Palais" eine besondere Rolle zukommt. "Den Titel kann man uns nehmen, Überzeugungen und Traditionen nicht", zitiert sie als Fanny Brohnstein die Worte des verstorbenen Vaters. "Im Wiener Adel gibt es bis heute einen Verhaltenskodex, der quasi mitvererbt wird: Fechten, Reiten, Tanzschule, musikalische Ausbildung, Religion und so weiter gehören fix zur Erziehung", erläutert Ebm im Begleitheft zum Film. "Gleichzeitig gibt's hier natürlich auch alle Probleme unserer Zeit: Drogen, Alkohol, Missbrauch ... Daraus ergibt sich für eine Schauspielerin - noch dazu aus Wien - ein interessanter Mix. Ich liebe Frauenrollen, die Ecken und Kanten haben."

Eine Rolle mit Ecken und Kanten ist auch die von Hallers Freund und Helfer Niko. "Ich versuche, meiner Figur in jedem Film, sei es sprachlich, in Aktionen oder auch in Reaktionen, etwas Unerwartetes zu geben", erklärt Schauspieler Andreas Guenther. Im aktuellen Fall habe ihn Nikos Verletzlichkeit nicht überrascht. - "Es hat mich vielmehr gefreut, diese Seite von Niko zeigen zu können." Und in der Tat ist es eine angenehme Abwechslung, einmal mehr von Nikos anderer Seite zu sehen, den weichen Kern hinter der harten Schale. Vielleicht hatte Haller ja wirklich Recht, als er am Ende des vorherigen Falls zu Niko sagte: "Ich dachte immer, du wärst nur die Augen in dieser Beziehung. Aber in Wirklichkeit bist du das Herz."

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